Rheumatoide Arthritis – Der Hausarzt als Weichensteller
Die Rheumatoide Arthritis ist eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankungen in Deutschland.
Symptome sind unter anderem:
- Morgensteifigkeit über mindestens 30 Minuten
- mehr als 3 geschwollene Gelenke und Überwärmung der Gelenke
- MTP-/MCP-Gelenkbeteiligung
- Druckschmerz bei Kontakt
Der Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie bei Rheumatoider Arthritis ist eine möglichst frühzeitige Diagnose anhand der EULAR-Klassifikationskriterien.
Gelenkbefall | Klassifikation |
---|---|
1 großes Gelenk | 0 |
2 bis 10 große Gelenke | 1 |
1 bis 3 kleine Gelenke | 2 |
4 bis 10 kleine Gelenke | 3 |
> 10 Gelenke (mindestens ein kleines Gelenk) | 5 |
Serologie | |
RF negativ und CCp-Ak negativ | 0 |
RF oder CCP-Ak niedrig positiv* | 2 |
RF oder CCP-Ak hoch positiv** | 3 |
Dauer der Beschwerden | |
< 6 Wochen | 0 |
≥ 6 Wochen | 1 |
Akutphase-Parameter | |
BSG normal und CRP normal | 0 |
BSG erhöht oder CRP erhöht | 1 |
Bei 6 oder mehr von maximal 10 Punkten besteht ein deutlicher Hinweis auf eine Rheumatoide Arthritis.
* maximal das Dreifache der Norm, ** mehr als das Dreifache der Norm
Quelle: Americal College of Rheumatology / European League Against Rheumatism (ACR/EULAR 2010)
Diagnostik
Mit Hilfe der modernen Labormedizin kann bereits in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung die Diagnose unterstützt werden. Das empfohlene Laborprofil mit Serologie und Akutphase-Parameter nach EULAR umfasst:
Entzündungsparameter
- C-reaktives Protein (CRP)
- Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)
Antikörper
- CCP-Antikörper
- Rheumafaktor
Zur Abgrenzung zu Kollagenosen empfehlenswert: ANA (IF)
Therapieverlauf bei Rheumatoider Arthritis
Die frühe Diagnose ist enorm wichtig, da irreversible Strukturschäden an den Gelenken bereits in den ersten Wochen nach Beginn der Erkrankung auftreten können. Wenn innerhalb der ersten 12 Wochen die Diagnose gestellt und medikamentös eingegriffen wird, kann der Erkrankungsverlauf bis hin zur völligen Remission positiv beeinflusst werden. In diesem Zusammenhang spricht man vom sogenannten „Window of Opportunity“.